Macoumba Kandji hat schon vieles in der Welt gesehen. Nun kommt ein weiterer Ort hinzu, besser gesagt ein weiterer Verein: der westfälische Bezirksligist SV Rot-Weiß Westönnen. Da hat der 39 Jahre alte, in Gambia geborene Stürmer unterschrieben.
Als Westönnen, ein Klub aus Werl, am vergangenen Spieltag bei der TuS SG Oestinghausen (2:2) antrat, stand Kandji schon auf dem Spielberichtsborgen, war aber noch gar nicht offiziell vorgestellt. Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 hat er dann gleich schonmal eine Duftmarke gesetzt.
"Er ist alleine schon für die Liga eine Bereicherung. Er ist eine andere Klasse. Mac pusht die Leute und ist dabei bodenständig", sagte sein Trainer Christoph Linstaedt dem Soester Anzeiger.
Kandji, der bis zum Winter noch beim SC Wiedenbrück in der Regionalliga West unterwegs war, zeigte sich angetan von seinem neuen Umfeld: "Sie haben gezeigt, dass sie Kämpfer sind, weil wir ja viele Verletzte hatten. Ich habe mich schnell hier wohlgefühlt und will die jungen Spieler unterstützen."
Einst war er selbst ein solcher junger Spieler und Fußballprofi bei den New York Red Bulls in den USA. An seiner Seite stürmte für eine Saison ein gewisser Thierry Henry, der seine Weltkarriere nach Stationen bei etwa Juventus Turin, dem FC Arsenal und dem FC Barcelona in der MLS ausklingen ließ.
Kandji spielte im Lauf seine Karriere in Griechenland, Finnland, Saudi-Arabien und im Iran. Im September 2023 heuerte er dann beim SC Wiedenbrück in der Regionalliga West an, für den er bis zuletzt spielte. In zehn Spielen stehen zwei Tore zu Buche.
In Finnlands erster Liga steht Kandji dagegen bei 136 Einsätzen, 39 Toren und 23 Vorlagen. Auch seine MLS-Bilanz liest sich anständig: 86 Spiele, zehn Tore, 15 Vorlagen. Jetzt wohnt und spielt er in Werl - der Liebe wegen, wie der Soester Anzeiger schreibt. Kandji habe seine heutige Frau in New York kennengelernt, als diese noch in Hamm lebte. Jetzt wohnen sie mit ihren Kindern in Werl.